Sonntag, 19. Februar 2017

Gezockt: Final Fantasy XV


Seit 2009 warte ich schon auf das Spiel und endlich ist es soweit. Große Erwartungen haben sich eingestellt. Kann es diese erfüllen? 

Zusammenfassung

Dieses Final Fantasy unterscheidet sich sehr deutlich von seinen Vorgängern, da er wesentlich düsterer ist und auch eher realistischeres und westliches Setting angelehnt ist. Das Spiel ist in der Welt Eos angesiedelt, Das sogenannte Imperium Nilfheim beherrscht fast alle Nationen bis auf das Königreich Lucis. Während der Friedensverhandlungen will sich Nilfheim jedoch dem Königreich bemächtigen. Der Prinz und Protagonist Noctis erfährt von all dem nichts, da er zu jener Zeit bereits das Reich verlassen hat. Erst im nach hinein wird er darüber informiert und setzt alles daran das Königreich zu befreien. Die Welt in dem Spiel unterteilt wie gesagt in mehrere Nationen u.a. Lucis, Tenebrea, Nilfheim, Solheim und Accordo. Bevor sich Nilheim die Nationen einverleibt hat, besaßen alle magische Kristalle, die jedoch durch die Kriege abhanden gekommen sind. Nur das Jkönigreich Lucis verfügt noch über einen und damit stellt die Magie eine wichtige Funktion dar, während Nilfheim eher maschinen- und technikbasiert ist. Nicht nur wird es von Nilfheim bedroht, sondern auch von einer sogenannten Plage, die die Welt in ewige Finsternis stürzen will.


Im Mittelpunkt des Geschehens stehen der Protagonist Noctis Lucis Caelum, der Kronprinz des Königsreiches Lucis sowie seine drei weiteren Kindheitsfreunde und Leibgarde bestehend aus Gladiolus, Prompto, Ignis. Darüber hinaus stellt Lunafrey Nox Fleuret als Prinzessin des Reichs Tenebrae eine wichtige Rolle, sie ist nicht nur die Verlobte von Noctis, sondern auch eine Kannagi, deren Funktion es ist, die Verbindung zu den Göttern herzustellen. Während des Angriffs der Armee von Nilfheim gekommen ist, wurde ist der Vater von Notics König Regis gefallen, woraufhin Noctis sein Thronerbe übernehmen muss. Eigentlich war es geplant, dass Noctis nach Altissia fährtr um dort seine Verlobte als Teil des Friedensverhandlungen zu heiraten, doch durch diese überraschende Wende kommt es dann doch vollkommen anders.


Meine Meinung


Handlung

Die Handlung von Final Fantasy mag zunächst anfangs nichts Besonderes erscheinen, stellt sich dann aber nach und nach als immer komplexer und spannender heraus. Vorweg wird man eigentlich sofort ins Geschehen geworfen ohne große Einführung, ein Problem, was sich auch im weiteren Verlauf stellt. Noctis begibt sich auf Reise, um die Königswaffen zu finden, die scheinbar die einzige Möglichkeit darstellen um sein Reich wiederzuerobern. ES handelt sich um Waffen der früheren Könige, die unglaubliche Macht besitzen. Doch im weiteren Verlauf stellt sich das auch als Irrtum heraus, er braucht weiterhin noch die Kraft der Götter Ramuh, Titan, Shiva, Leviathan und Bahamut um die Welt vor der ewigen Finsternis zu bewahren. Ich muss gestehen, dass ich die Handlung bis dorthin ganz okay fand, aber auch nicht unbedingt herausragend. Klar fand ich es dramatisch, als sich herausstellte, dass alles nur eine Falle von Nilfheim war, was man sich aber auch schon denken konnte. Was mir anfangs schon eher negativ aufgefallen war, dass das Erzählen teilweise erhebliche Lücken aufweist. Einige werden wissen was ich meine. 

Bevor das Spiel heraus gekommen ist, gab es auch schon einen richtig toll animierten Film dazu und eine Animeserie. Den Film habe ich noch sehen können, den Anime leider nicht, was sich als ziemlich doch erweist. Denn man braucht sowohl das Wissen über Film und Anime, um die Handlung des Spiels zu begreifen, das setzt das Spiel einfach mal voraus. So fasst das Spiel anfangs nur ganz kurz zusammen, was im Königreich Lucis geschehen ist, was der Handlung erheblich Spannung wie auch Dramatik nimmt. Ich meine, das hätte man wirklich sehr gut ausschöpfen können, schließlich ging es um Verrat, Intrigen und Leben und Tod. Nicht zuletzt stirbt dann auch noch der Vater von Noctis, was schon ziemlich emotional sein kann. 


Doch so eine wirkliche Bindung bekommt man dann eben nicht zum Geschehen, weil das einfach im Rückblick total gerafft dargestellt wird. Das hat mich persönlich nahezu gar nicht berührt, weil man eben auch nicht wirklich dabei gewesen ist. Cool wäre es gewesen, wenn das möglich gewesen wäre. Es gibt doch auch Spiele, wo man die Handlungsorte wechseln und in die Rollen anderer Figuren schlüpfen kann, wieso nicht auch hier? Ich finde es echt dreist, dass die Macher einfach etwas wichtiges aus der Handlung, einfach aus dem Spiel nehmen und in einen Film wie auch eine Animeserie verpacken. Muss das denn sein? Da wird man unnötig gezwungen auch die anderen Produkte zu kaufen, obwohl das offensichtlich Teil des Spiels ist und auch nicht gerade unwichtig fürs Verständnis. Wem das fehlt, der wird also ganz schön im Regen stehen gelassen.

Auch im weiteren Verlauf hatte ich eher das Gefühl, dass man sich mit der Erzählweise nicht so die Mühe gegeben hat. Es werden einfach teilweise sehr unschön Handlungsstränge eingebaut, Figuren werden nicht ordentlich eingeführt, irgendwie wirkt es so, als ob irgendetwas fehlt. Die Handlung stellt sich sehr fragmentarisch heraus. Was mich ebenfalls etwas störte war auch, dass dadurch einige Fragen offen geblieben sind. Ich muss gestehen, dass ich an einigen Stellen ziemlich verwirrt gewesen bin und auch nicht immer so leicht mitgekommen bin.


Themen

Was ich persönlich wiederum gut fand waren die sehr ernste Stimmung wie auch die Themen, die hier behandelt worden sind. Im Kern geht es natürlich um Schicksal und Aufopferung. Noctis ist nun mal der Kronprinz und sieht sich gezwungen aufgrund eines Unglücks die Thronfolge zu übernehme. Immer wieder gerät er ins Dilemma, will einerseits einen guten König abgeben, ist aber persönlich sehr zerrissen und kommt mit der Situation einfach nicht zurecht. Das äußert sich dann immer wieder in Konflikten mit seinen Kameraden. Ich fand es auch so sehr tragisch, wie sich ein Unglück nach dem nächsten häufte, ganz besonders wenn es um seinen Verlobte Luna ging. Verpasste Chancen und die verlorene Liebe sind auch sehr wichtige Themen, die dem Spiel noch mehr bittere Süße verleihen, wie auch Sehnsucht nach den guten alten Zeiten. Manchmal hat das Spiel meiner Ansicht nach zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt, jetzt nicht in dem Sinne, dass es zu kitschig wurde, aber eben doch zu emotional und melancholisch. Bis zur ersten Hälfte des Spiels wirkte alles noch relativ okay, aber dann ändert sich eben alles. Ich mag zwar solche Geschichten, doch teilweise deprimierte es mich und gegen Ende wird es dann noch viel schlimmer, doch dazu komme ich noch.

Der Bösewicht

Zum Bösewicht und großen Endboss möchte ich nur so viel sagen, dass ich es interessant fand, wie er fortwähren in der Story mitwirkte. Er ist kein typischer Bösewicht, denn anfangs wirkt er eigentlich noch ganz witzig und hilft sogar den anderen. Doch es mischt sich dann immer wieder Zweifel. Ich finde solche Figuren interessant, dass sie eben nur so tun als ob und man sie nicht wirklich einschätzen kann. Am Ende zeigt er dann sein wahres Gesicht und ich fand daran ganz gut, dass er eben nicht nur als reiner Bösewicht dargestellt wurde, sondern teilweise auch als Opfer der Umstände, was ihm etwas mehr Tiefe verliehen hat. Dass sein Motiv für all sein Tun dann auf Rache ausgelegt ist, ist dann nicht sonderlich originell, aber gut umgesetzt. Ich finde jedoch, dass man seine Geschichte am Ende einfach etwas zu kurz behandelt hat. Wie ich im übrigen auch finde, dass es ab der zweiten Hälfte des Spiels einfach zu schnell ging mit dem Erzähltempo. Kaum hat man ein Kapitel begonnen schon war es wieder zu Ende. Ich habe dann gestutzt und mir gedacht: „Okayy...warum eigentlich die Eile??“ Während aber das Endkapitel glücklicherweise wieder etwas länger war, was ich ganz gut fand. Das Spiel hat also auch generell etwas Probleme mit dem Erzähltempo, was einen im Spielfluss etwas herausreißt.


Die Figuren

Die Figuren fand ich im übrigen von Anfang an alle ganz sympathisch, auch wenn sie nicht unbedingt sonderlich originell oder individuell erscheinen. Viele machen sich ja über die Truppe um Noctis lustig,bezeichnen sie scherzhaft als Boyband, was gar nicht mal unkorrekt ist. Denn wir haben es hier mit Figuren zu tun, die alle gewisse Klischees bedienen und damit wirklich in dieses Schema passen. Noctis ist der etwas kühle, ruhige Typ, der immer bewusst auf cool macht. Doch glücklicherweise bleibt es nicht bei diesem oberflächigen Bild, denn es stellt sich heraus, dass er eben doch sehr sensibel und emotional sein kann, wodurch ich mich besser mit ihm identifizieren konnte. Man leidet wirklich mit ihm mit. Was mir aber nicht so gefiel war eben, dass er manchmal sehr arrogant und sturrköpfig daher kam. Dann hätten wir noch Gladiolus, der Muskelheld, sehr temperamentvoll und der Typ, der Noctis immer zurecht weist, wenn er nicht bei Sinnen ist. Harte Schale weicher Kern so ungefähr. Ignis ist dann derjenige, der den kühlen Kopf bewahrt und die Stimme der Vernunft ist, der erwachsenste von allen. Und zuletzt hätten wir dann noch das Nesthäkchen in der Gruppe Prompto ein richtiger Sunnyboy, der immer gute Laune versprüht, total euphorisch ist, sich ständig neu verliebt. Anfangs konnte ich ihn am wenigsten leiden, doch mit der Zeit habe ich erfahren, dass er eigentlich unter starken Minderwertigkeitskomplexen leidet und gar nicht so cool und fröhlich ist, wie er scheint. Das hat ihm bei mir Sympathiepunkte eingebracht. 

Ich fand im allgemeinen übrigens die Gruppendynamik zwischen den Figuren sehr gut, was sich durch witzige und abwechslungsreiche Dialoge zeigte. Man merkte, dass das Thema Freundschaft in dem Spiel einen sehr großen Stellenwert einnimmt und das ist eben auch szenisch gut rüber gekommen. Mit der Zeit sind mir die Jungs wirklich ans Herz gewachsen und ich mag jede Figur auf ihre eigene Weise.

Das Ende

Wie ich schon erwähnt hatte, wird die Story gegen Ende immer düsterer und auch komplexer, bekommt richtig Tiefgang. Ich bin etwas zwie gespalten, was das Ende betrifft. Einerseits ist es komplett anders als die bisherigen FF-Teile, die ich kenne, was auch sehr gut zu der düsteren Atmosphäre passt. Aber wie gesagt, ich fand dass man doch etwas zu viel Tragik in diesen Teil gesteckt hat, dass man das Spiel eher mit einem mulmigen Gefühl abschließt. Einerseits hätte ein typisches Ende auch nicht zu diesem Teil gepasst, andererseits war ich auch unglaublich traurig, so wie es ausgegangen ist. Es ist in gewisserweise ein gutes, wie auch eben trauriges Ende und ich hoffe doch irgendwie, dass es noch so etwas wie eine Fortsetzung geben wird. Ich mag solche Enden zwar schon, aber nach all den Jahren, in denen ich auf das Spiel gewartet habe, wollte ich doch ein Happy End, besonders nachdem das geheime Ende gezeigt wurde, wurde ich richtig melancholisch. Da wird das Thema Schicksal und Aufopferung wirklich an die Spitze getrieben. Was ich wiederum gut an dem Ende fand, war dass es eben ein offenes war und viele Interpretationsspielarten zulässt. Es wird nicht alles erklärt, der Spieler muss selbst darüber nachdenken und das, was er gesehen hat, deuten. So bekommt man dann doch so etwas wie ein schönes Ende, wobei deutlich wird, dass das womöglich eher der Fantasie als der Realität entspricht. Schön war es dennoch.



Gameplay


Die Spielemechanik unterscheidet sich erheblich von der der bisherigen Teile. Anders als da gibt es keine rundenbasierten Kämpfe mehr, sondern sogenannte  Echtzeit-Kampfsystem, was sehr aktionsbasiert ist. Das bedeutet also, dass viel mehr Aktion in das Spielsystem eingebracht wurde, was ich generell gut heiße, da ich davon ein größerer Fan bin. Das Kampfsystem ist nicht unbedingt sonderlich komplex, es ließ sich recht leicht erlernen, aber zeigt doch deutlich, dass es Tiefe beweist und vor allem auch taktisches Vorgehen ermöglicht. So gibt es den Wartemodus, der es einen ermöglicht wenn man gerade mal die Übersicht verloren hat, inne zu halten, und seine nächsten Aktionen und Schritte zu planen, was ich eher weniger verwendet habe. Jedenfalls gibt es eigentlich nur die Möglichkeiten entweder anzugreifen, auszuweichen und zu blocken sich also zu verteidigen und zu den Gegner oder woanders hin zu warpen, was bedeutet, dass man also irgendwohin springen kann. Das ist eigentlich das besondere in dem Kampfsystem und war für mich auch recht sinnvoll. Wobei man dann gegen Ende das Spiels das Gefühl bekommt, dass es nur noch darauf ankommt, sich von einem Warp-Punkt zum nächsten zu bewegen, sein Leben dann zu regenerieren, wodurch das Kämpfen sehr einfach geworden ist. An sich fand ich aber das Kampfsystem doch recht gelungen und es hat auch viel Spaß gemacht.


Darüber hinaus kann man dann gewisse Techniken und Kommandos erlernen und einsetzen, die jeweils aber immer aufgeladen werden müssen. Diese sind leicht zu handhaben und haben sich auch als nützlich erwiesen. Darüber hinaus gewinnt man in dem Spiel sowohl Erfahrungspunkte als auch Fertigkeitenpunkte. Erstere betreffen dann den Levelaufstieg und FP die Fertigkeiten, die man entweder aktiv oder passiv einsetzt. Diese beziehen sich auf Status, Kampf, Heilung, Kommandos, Erkundung, Magie etc. Da kann man echt recht viel freischalten und seine Figuren individuell anpassen. Es mag anfangs etwas überwältigend sein, aber gegen Ende des Spiels bin ich damit ganz gut zurecht gekommen und habe auch viele Fertigkeitenbäume gestaltet. 

Magie ist in dem Teil etwas Besonderes und nicht mehr so zu verwenden wie in den Vorgängern. Sie wird nicht mehr gewirkt, sondern wie Alchemie hergestellt weswegen man immer nur begrenzt Zauber zur Verfügung hat. An bestimmten Feuer-, Eis- und Blitzquellen kann man diese dann absorbieren und muss diese dann synthetisieren. Cool fand ich, dass man dann  noch weitere Items hinzufügen konnte und damit abwechslungsreiche Zauber herstellen konnte. Nicht nur konnten diese noch zusätzlich zum Schaden heilen, sondern konnten auch den Status der Gegner verändern. Was ich wiederum etwas doof fand waren die Beschwörungen, die man leider nicht mehr manuell machen konnte. So gibt es bestimmte Bedingungen zu erfüllen, man muss in einem bestimmten Zustand im Spiel sein, an einem bestimmten Ort damit das überhaupt möglich wurde. So waren die Beschwörungen zwar recht selten, aber umso eindrucksvoller, da man sie nicht so häufig machen konnte.


Levelsystem und Quests

Das Leveln hat mir schon recht viel Spaß gemacht. Das Besondere ist ja, dass man die EP nicht sofort gutgeschrieben bekommt, sondern erst irgendwo übernachten musste. Das hatte den Vorteil, dass man Boni dazu bekommen konnte und dadurch noch besser levelte. Neben den Hauptquests gab es auch dutzende an Nebenquests,  von denen ich echt viele absolvierte. Nicht weil sie mir unbedingt so gefielen, sondern wegen der EP, FP und dem Geld. Wirklich abwechslungsreich waren sie leider nicht und leider fehlten auch so richtig coole Geschichten dahinter. Mit der Zeit wurden sie dann immer eintöniger und wiederholten sich. Ob man nur etwas jemanden bringen, etwas suchen musste, Monster erlegen oder jemanden helfen sollte, es war irgendwann alles dasselbe.  Besonders negativ fielen mir dann solche Quests auf, bei denen man einfach nur Monster abfarmen musste, bis die irgendwann das wichtige Item droppen oder solche, die absolut Null Hinweise gaben für Dinge, die man suchen musste. Das muss doch echt nicht sein und ohne irgendwelche Guides kann man sich dumm und dämlich suchen. Ich glaube, dass ist typisch JRPGs.

Es gab aber doch einige Quests, die mir gefielen, wie die bei denen man Frösche sammeln und Fotos schießen musste, die waren dann doch mal eine willkommene Abwechslung. Auch wenn die Quests nicht unbedingt einen Preis in Abwechslung und Originalität gewinnen würden, habe ich wirklich sehr viel Zeit mit ihnen verbracht. Daran sieht man mal, dass es manchmal gar nicht so sehr darauf ankommt, sondern dass auch andere Motivationsquellen angeregt werden sollten, für mich war das ganz klar das Verdienen von Geld und Erfahrungspunkten.

Minigames


Richtig cool fand ich dagegen die Minigames in dem Spiel, in die man auch viel zeit und Nerven investieren konnte. So gab es in dem Spiel solche Automaten, die nach dem Pinball-Prinzip verliefen. Ich habe zwar nicht so viel gespielt, aber es war mal eine nette Abwechslung. Etwas mehr Zeit verbracht habe ich dann mit dem Angeln. Die Fische zu fangen gestaltete sich teilweise echt hart vergleichbar mit echten Kämpfen und hat sich auch in die Länge gezogen. Cool war aber, dass man die Fische dann später nicht nur für Quests verwendete, sondern auch kochen konnte, was ein weiteres Minispiel ist. Während des Spiels kam man nämlich Rezepte sammeln und sich Essen von Ignis kochen lassen, was einen großen Vorteil verspricht. Denn Essen bufft einen ungemein und war sehr wichtig vor großen Kämpfen um diese besser zu überstehen.  Prompto ist übrigens in der Lage Fotos zu schießen und am Ende jeden Tages darf man sich dann auch welche aussuchen, die man speichern kann. An sich eine tolle Funktion, die vor allem Nostalgie beim Wiederansehen hervorruft. Schön wäre es gewesen, wenn man selbst entscheiden kann, wann und wo und was man fotografiert.

Dungeons und Königswaffen

Weiterhin motivierend fand ich die Suche nach den Königswaffen und das Erkunden der Dungeons. Diese waren alle immer recht abwechslungsreich gestaltet. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man auch zwischendrin speichern kann. So musste ich dann zwangsläufig mich an den Anfang beamen lassen und alles wieder von vorne machen, wenn es die Zeit nicht zugelassen hatte. Die Königswaffen selbst sind ungemein mächtig, haben aber den Nachteil, dass sie viel Leben kosten. Wer jedoch genug Heilmittel zur Verfügung hat, der braucht sich keine Gedanken zu machen. Zu den Dungeons selbst muss ich sagen, dass es einen gab, der schwerste der mir echt Kopfzerbrechen bereitete und ich war wirklich unglaublich erleichtert, als ich den geschafft hatte. Die sind natürlich alle optional, also wird man nicht gezwungen sich das anzutun, aber hier zeigt sich eben, dass der Schwierigkeitsgrad des Spiels teilweise sehr unterschiedlich sein kann.


Die Spielewelt ist riesig und die einzelnen Landschaften sind echt schön und vielseitig angelegt. Es hat mir großen Spaß bereitet sie zu erkunden, auch wenn ich anfangs genervt war, dass man mit dem Auto nicht einfach von A nach B kommen konnte und es auch Geld gekostet hat. Doch später ist das kein Problem mehr. Was mich nervt ist nur beim Autofahren, dass sobald Gegner kommen, man gezwungen wird auszusteigen. Später erhält man dann Chocobos mit denen sich das verhindern lässt und mit denen man auch an Orte kommt, die dem Auto verwehrt bleiben. Mit den Chocobos hat es dann richtig Laune gemacht, in der Wildnis herum zu streunen und Monster zu jagen.

Kritikpunkte

Negativ insgesamt ist mir aufgefallen, dass bei den Kämpfen teilweise echt der Überblick fehlte. Waren es nur wenige Gegner, ging das noch, doch mehr als 4 waren dann doch eine Zumutung, zumal die Kamera nie so wollte wie ich und wenn dann noch Gestrüpp vor den Figuren war, konnte man den Überblick total vergessen. . Außerdem fand ich es etwas blöd, dass sich die nur die erste Hälfte des Spiels wirklich als Open World-lastig herausstellte, während es ab der zweiten Hälfte extrem linear wurde.  Man hatte zwar noch die Möglichkeit Quests zu erledigen, jedoch brachte dass doch einen erheblichen Bruch in den Spieleflow. Das vorletzte Kapitel fand ich übrigens super nervig. Da ist man mit Noctis allein in einer Festung und muss dann gegen komische Roboter kämpfen bzw. sollte lieber an denen vorbei schleichen, was einmal mal nie geklappt hat. Und wenn man doch gegen diese kämpft war das extrem nervig. Das Verstecken fand ich absolut sinnlos, denn sobald sie einen entdeckt hatten, ließen sie nicht von einem los und wenn man sich versteckt hatte, brachte das absolut nichts. Den Part hätte man sich sparen können.



Optik und Musik



Optisch muss ich eigentlich nichts Großartiges sagen, denn die Optik spricht für sich. Ich finde das Spiel sieht einfach wundervoll aus, angefangen bei den Figuren, die allesamt sehr plastisch und realistisch aussehen, wodurch man sich noch stärker mit diesen verbinden kann. Vor allem in den Zwischensequenzen strahlt das Spiel regelrecht und hat mich sehr beeindruckt. Die riesige Welt, wie schon erwähnt, ist unglaublich vielfältig und steckt voller schöner Seiten. Deswegen hat mir das Erkunden auch so einen großen Spaß gemacht, weil es einfach so viel Schönes zu sehen und entdecken gab. Es hat mich stellenweise sehr auch an Xenoblade erinnert. Immer wieder bin ich im Spiel stehen geblieben und habe die Landschaft bestaunt. Schön fand ich auch den Wechsel von Tag und Nacht, wodurch dann noch mal ganz andere Bilder hervor gerufen worden sind. Etwas schade fand ich es aber, dass das Spiel nur wenige wirklich schöne animierte Sequenzen bereit hielt. Ich hätte mehr erwartet, da sich das Spiel glatt 10 Jahre Entwicklungszeit gelassen hat.

Musikalisch ist mir auch immer mal wieder etwas positiv aufgefallen. Schön fand ich zum einen, dass man im Auto und später auch so einfach mal Musikstücke aus anderen Teilen hören konnte und somit seine eigene Musiksammlung erstellen konnte. Aber auch die eigene Backgroundmusik kann sich hören lassen, passte thematisch immer gut zur Atmosphäre und Umgebung. Es gab auch eine deutsche Synchronisierung und die passte mehr oder weniger. Da ich den Synchronsprecher von Noctis aus Anime kenne, musste ich ihn leider mit anderen Figuren verbinden, was dann etwas komisch war. Die anderen Sprecher waren aber gut ausgewählt und haben auch gute Leistung erbracht. 



Fazit

Schlussendlich kann ich sagen, dass das Spiel sein Geld schon wert war und ich auch sehr viele schöne Stunden damit verbracht habe. Es ist unglaublich komplex, man kann so vieles entdecken und machen, es wird nicht langweilig. Die Grafik ist top, die Spielwelt riesig, die Figuren sympathisch und das Kampfsystem wirklich gut gemacht. Leider gibt es dann doch immer wieder Schwächen vor allem in der Storyentwicklung und auch die Quests gestalten sich recht eintönig. Dennoch bleibt zu sagen, dass es für mich das Spiel 2016 gewesen ist und ich bin im großen und ganzen doch damit zufrieden. Dennoch ist vieles doch anders geworden als erwartet, ich hatte etwas noch viel Epischeres erwartet. 

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