Sonntag, 29. Januar 2017

Gelesen: Schicksalhafte Liebe



Kayorus Geschichten verzaubern schon seit einiger Zeit die Herzen der Shojo-Fans und beglückt uns mit diesem Einzelband mit vier kurzweiligen Geschichten, die das Herz höher schlagen lassen. Thematisch zieht sich eine Achterbahn der Gefühle durch die Erzählungen, die alle unterschiedlich entfaltet werden. Kann man noch lieben, wenn man einen wichtigen Menschen verloren hat? Sollte man eine Freundschaft gefährden, wenn man seine Gefühle ausspricht? Kann man auch mit jemanden zusammen sein, der das komplette Gegenteil zu einem darstellt? Wie soll man darauf reagieren, wenn man von seinem Märchenprinzen veralbert wird? Auf all diese Fragen erhalten wir in diesem Oneshot Antworten.


Die titelgebende Geschichte "Schicksalhafte Liebe" handelt von Kairi, einem Mädchen, dessen erster Schultag beginnt. In der Schule angekommen, treibt es sie sofort ins kühle Nass, denn Schwimmen ist ihre große Leidenschaft. Unerwartet trifft sie dort auf einen heißen, ungekannten Schönling, der sich über ihr Treffen über alle Maßen freut. Er küsst sie und bringt sie damit vollkommen um den Verstand. Noch ganz benebelt von diesem sonderbaren, schönen Ereignis trifft sie bald daraufhin der Schlag: der schöne Unbekannte entpuppt sich als ihr neuer Schwimm-Coach, der mal in der Profi-Liga mitspielte. Die anfängliche Freude verfliegt schnell, als sie merkt, dass er generell andere Mädchen umschwärmt. Doch wie es kommen muss, sucht er dennoch ihre Nähe und erobert im Sturm ihre Liebe. Wäre da nicht seine Freundin...

An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, macht euch auf jeden Fall auf einen netten Twist gegen Ende der Story bereit. So schnell wie sich die Geschichte entfaltet, so schnell geht sie auch ihrem Ende zu. Mag die Geschichte noch von allen am dramatischten sein, weist sie unglücklicherweise auch einige Defizite vor, die den Lesespaß trüben. Zunächst wäre da auf einige Denkfehler hinzuweisen, die im Leser Verwirrtheit auslösen. darüber hinaus strotzt die Kurzgeschichte trotz einiger süßer Momente voller Klischees, die besonders erfahrene Fans des Genre missfallen dürften. Erneut trifft man auf das Motiv des unbekannten Casanovas, der der durchschnittlichen Heldin den Kuss stiehlt. Überraschend ist auch nicht, dass dieser nochmals auftaucht und die Mentor-Rolle übernimmt. Klischeehaft wirkt auch die Konstruktion einer "geheimen Beziehung", von der ja niemand etwas mitkriegen soll. Als wäre dies nicht schon spannend genug, wird auch die Freundin als Argument gegen die Liebesbeziehung eingeschoben. Während eine Stelle dann doch unerwartet erscheint, wirkt das Ende zu übereilt und leider sehr konstruiert sowie unglaubwürdig. Dennoch bleibt eine denkwürdige Botschaft: Auch wenn die Liebe nicht erblüht, kann man daraus Hoffnung und Kraft schöpfen!

An zweiter Stelle finden wir die Geschichte "Sternschnuppen der Liebe", die den Blick auf zwei Kindheitsfreunde richtet. Als Hayato und Sachi zusammen einen Sternschnuppenschwarm beobachten, geben sie sich das Versprechen, sich auch den nächsten gemeinsam anzusehen. Jahre später sind sie immer noch miteinander befreundet, doch inzwischen befindet sich Sachi eindeutig im Zwiespalt. Seit damals ist sie heimlich in ihn verliebt. Doch hat sie sich nie getraut, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Aus Angst, er würde sie zurück weisen und die Freundschaft beenden. Allerdings verhält sich Hayato manchmal so, als würde er ebenfalls etwas für sie empfinden. Als die nächste Sternschnuppen-Nacht naht, beschließt sie Hayato ihre Liebe zu zeigen. Doch es kommt anders, als erwartet ...

Während die erste Geschichte noch einen eher tragischen Unterton vorweist, erscheint "Sternschnuppen der Liebe" eher unbefangen und heiter. Die Story erinnert einen an die alten Schultage, als man sich mit dem Kindheitsfreund noch ärgerte, obwohl man doch in ihm verliebt war. Die Geschichte schwebt zwischen Hoffnung und Verzweiflung, es kommt zu Missverständnissen und unerfüllten Erwartungen. Im Kern wird der offene Umgang mit Gefühlen oder eher das Gegenteil thematisiert, was sicherlich jeder von uns kennt. Klischeehaft wirkt besonders die Heldin, die trotz jahrelanger Gefühle nach einem kleinen Zwischenfall aufgeben will. An der Stelle merkt man, dass es Mittel zum Zwecke einer Dramatik war. All dies hat man sicherlich schon in vielen anderen Werken gesehen. Die zweite Geschichte fällt im Vergleich zu den anderen als durchschnittlich und stark vorhersehbar aus.

Konnten die bisherigen Geschichten weniger bezüglich Originalität überzeugen, dürfte die dritte Erzählung "Meine kleine Heulsuse" eine Überraschung sein. Die Geschichte wird aus Sicht eines Jungens namens Chihiro erzählt, der regelmäßig die Bibliothek besucht. Nicht etwa, weil er massiv Bücher verschlingt, sein Begehren bezieht sich auf etwas anderes: die Bibliotheksassistentin und Senpai Azusa. Heimlich beobachtet er die kühle Schönheit aus der Ferne, die in den Bücherwelten versunken ist und die gerne mal Tränen darüber vergießt. Obwohl die meisten Azusa für unnahbar halten, weiß Chihiro, dass dies alles nur Fassade ist. Für ihn ist sie wie ein offenes Buch. Darum lädt er sie zu einer Signierstunde ihrer Lieblingsautorin ein, zu der sie wirklich schlecht "Nein" sagen kann. Die beiden kommen sich langsam näher, es erscheint zu schön um wahr zu sein. Doch sie geraten in eine unglückliche Situation, die die beiden auf die Probe stellt...

Das mag jetzt vielleicht übertrieben klingen, aber überzeugt euch am besten selbst. Diese Geschichte besticht zunächst einmal durch die ungewöhnliche Erzählperspektive. Selten erhalten wir mal die Sicht eines Jungen, der sich in ein Mädchen verliebt hat. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass dies mal auch erklärt wird, warum sich jemand in einen anderen verliebt. Wie oft liest man Manga, bei denen sich niemand seine Gefühle erklären kann? Zwar wird das Duo eher klischeehaft  und kontrastreich dargestellt (strenge, ruhige Schöne und heiterer Mädchenschwarm), jedoch werden diese Klischees eben widerlegt. Chihiro mag zwar oberflächlich wirken, aber es ist es im Gegensatz zu seinen Mitschülern nicht. Weil er über eine gute Beobachtung verfügt, kann er direkt in Azusa hinein sehen. Er lässt sich durch ihre abweisende Art nicht abschrecken und meint es ernst. Auch Azusa ist ein gutes Beispiel für jemanden, der sich vom Äußeren nicht täuschen lässt. Sie steckt Chihiro nicht in Schubladen, sondern sieht ihn so wie er ist. Damit wird die schöne Botschaft vermittelt, dass man nicht aufgrund von Äußerlichkeiten Menschen verurteilen, sondern sie kennen lernen muss. Dies wird an einer schönen Szene in der Geschichte dargesrellt. Insgesamt überzeugt die Story durch eine niedliche Interaktion zwischen den beiden Hauptfiguren, bei der man ins Schwärmen kommt.

Die letzte Erzählung "25 Stunden Cinderella" dreht sich um Yoko, die gewissermaßen ein Doppelleben führt. In ihrer Freizeit schlüpft sie gerne in andere Rollen, für sie ist Cosplay ein Ausgleich für den sonst so grauen Alltag. Denn innerhalb der Schule fällt sie aufgrund ihres unscheinbaren Aussehen gar nicht erst auf. Insgeheim träumt sie davon ihrem Märchenprinzen Ko-chan aus Kindertagen wieder zu begegnen. Unerwartet tritt dies dann tatsächlich ein, Yokos Traum scheint in Erfüllung zu gehen. Während sie noch in Tagträumereien vertieft ist, bringt Ko-chan sie mit einer Beleidigung auf den Boden der Tatsachen. Vollkommen deprimiert cosplayed sie jedoch weiter und trifft erneut auf ihren angeblichen "Märchenprinzen", der sie gar nicht wieder erkennt. In der Hoffnung eine schöne Zeit mit ihm zu verbringen, genießt sie es an seiner Seite zu sein. Vielleicht hat sie ja doch eine Chance?

Zugegeben die Geschichte hätte durchaus sehr viel Potenzial gehabt, indem das Klischee "Märchnenprinz" mit der noch nicht verbrauchten Idee des Doppellebens durch Cosplay verbunden wird. Auch die erste Begegnung zwischen den beiden nach so vielen Jahren war durchaus überraschend und sehr amüsant gestaltet. Doch danach lässt der Unterhaltungsfaktor der Geschichte deutlich nach. Nach Abschluss dieser, stellt man die Banalität der Grundidee fest. Eigentlich geht es nur darum, dass ein Junge einfach nicht in der Lage ist, seine Gefühle auszudrücken (wir erinnern uns stark an die zweite Geschichte). Aus diesem Grund muss die Heldin leiden. Anstatt, dass sie jedoch böse ist, verzeiht sie ihm jedoch ohne weiteres, als wäre nie etwas gewesen. Es wird also hier wieder das Motiv der Kommunikationsprobleme entfaltet, was Konfliktpotenzial Nummer 1 in Shojo-Manga ist. Die Geschichte hätte, wenn sie mehr Zeit gehabt hätte, durchaus abwechslungsreich sein können, wurde es im Endeffekt leider nicht. Die guten Ansätze waren aber vorhanden. 


Zeichnerisch gibt sich die Mangaka Kayoru große Mühe uns eine Bandbreite an emotionalen Szenen und Liebesgeschmerz zu vermitteln. Durchaus kann man hier von einem Wiederkennungswert reden, jedoch wirkt der Zeichenstil an sich eher durchschnittlich. Hin zu kommt, dass die Figuren an einigen Stellen nicht so schön proportioniert aussehen. Dennoch sind Gestik und Mimik ausdrucksstark und die gewünschte Atmosphäre wird geschaffen.

Fazit:

Auf der Rückseite des Manga werden einem "bittersüße" Liebesgeschichten versprochen, doch im Endeffekt fragt man sich, wo eigentlich das "Bittersüße" sein soll. Sicherlich mag die Titelgeschichte "Schicksalhafte Liebe" noch am ehesten der Erwartung entsprechen. Die anderen Stories waren durchaus von emotionalen Höhe- und Tiefpunkten geprägt, aber alles andere als tragisch oder dramatisch. Liebeskummer war in allen Geschichten mehr oder weniger präsent, was vielleicht "bittersüß" treffen könnte. Doch darüber dürfen sich die Leser gerne streiten. Im Gesamturteil kann der Oneshot als durchwachsen bezeichnet werden. Die erste Geschichte erscheint zu klischeebeladen und konstruiert und die nachfolgende ist durchnittlich. Lediglich die dritte Geschichte mag überzeugen und die letzte weist einen guten Ansatz vor. Der Einzelband erreicht eine kurzweilige Unterhaltung, die das Mädchenherz erheitern kann. Hierzulande ist der Einzelband bei Tokyopop erhältlich.

Sonntag, 22. Januar 2017

Washoku – Die japanische Esskultur

"Washoku" bedeutet übersetzt „japanisches Essen“ und referiert allgemein auf die japanische Esskultur. Wörtlich genommen bedeuten die Schriftzeichen aber „Harmonie“ und „Nahrung“. Harmonie ist auch heute noch eines der wichtigsten Elemente in der traditionellen japanischen Kochkultur.

Sonntag, 15. Januar 2017

Die Bücher hinter den Filmen des Studio Ghibli

 Das Studio Ghibli ist bekannt für seine hochwertigen mit Liebe gemachten Filme, die jede Generation begeistern kann. Sie sind meist eine Mischung aus realen Problemen wie auch fantastischen Elementen und faszinieren Menschen aller Länder und Kulturen. Heute widme ich mich mal der sehr bemerkenswerten Tatsache, dass nicht wenige Filme überraschenderweise keine originalen Werke des Studios sind, sondern auf Büchern wie auch Manga basieren. Wusstet ihr, dass „das wandelnde Schloss“ und „Erinnerungen an Marnie“ alles Werke sind, die auf originalen englischsprachigen Büchern gründen?

Sonntag, 8. Januar 2017

Gezockt: Pokemon Mond (3DS)


Eigentlich hatte ich nicht direkt vor, mir das Spiel zu holen. Ich bin kein so großer Fan der Reihe und doch mag ich es hin und wieder mal einen Teil zu spielen. Wie es der Zufall so wollte, habe ich das Spiel dann auch zu Weihnachten von meinem Freund geschenkt bekommen. Er ist im Gegensatz zu mir ein sehr großer Anhänger des Franchise und wollte glaube ich, mehr als ich, dass ich das Spiel mal spiele. Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul! Daher habe ich das Spiel natürlich auch gespielt, war ja auch nicht abgeneigt. Mein Freund hypte es jedenfalls schon im Vorfeld, als eines der besten Pokemon-Teile überhaupt und er hat fast jeden Teil mal gespielt. Soll was heißen oder? Ob ich diese Ansicht ebenso teile, erfahrt ihr in dieser Review!