Sonntag, 27. November 2016

Karaoke - Singspaß mit der Gruppe

Karaoke eine weltweit bekannte Freizeitaktivität und ein besonderes Partyspiel aus Japan, bei dem man mit Freunden Instrumental-Playback bekannter Musikstücke live mit dem Mikrofon singen kann.

 Tatsächlich stammt Karaoke aus Japan in den frühen 1970er Jahren und hat sich dann wie eine Welle in der gesamten Welt verbreitet. Das Wort setzt sich aus dem Wort „Kara“ , was auf Deutsch „leer“  bedeutet und „Oke“ als Kurzwort für „Orchester“ zusammen. Karaoke bedeutet also leeres Orchester und ist insofern auch zutreffend, da die Musik im Hintergrund anwesend ist, aber ja nicht echt ist.

Daisuke Inoue war der Begründer dieser beliebten Freizeitbeschäftigung, der 1971 die ersten elf selbst gebauten Karaoke-Geräte in Bars in Kobe vermietete und sogar 2004 dafür den Friedens-lg-Nobelpreis erhalten hatte. Da er jedoch kein Patent stellte wurden die Geräte sowie die Playback-Bänder und CSs von anderen Firmen der Branche produziert. Daher konnte Inoue auch nicht Gewinn daraus erzielen.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Nachfrage nach Karaoke auch in deutschsprachigem Raum immer größer geworden. Einen weiteren Anstieg kann man dank der Castingsshows ab dem Jahr 2000 verzeichnen.
Wie funktioniert eigentlich Karaoke? Die gespielte Musik wird ohne eine Singstimme aufgezeichnet, dazu gibt es besondere Karaoke-CDs, die abgespielt werden. Diese umfassen neben der Instrumentalversionen der Musikstücke auch Textdaten. Beim Abspielen der CD hören Sänger wie auch Zuhörer die Musik, doch der Sänger muss natürlich selbst singen, kann den Songtext vom Bildschirm ablesen und zur Musik singen. 


In Asien sind sogenannte Karaoke-Bars überall zu finden und erfreuen sich großer Beliebtheit. In Deutschland dagegen findet man solche Bars leider selten. Wenn man Bars mit Karaoke finden sollte, sind diese nicht mit denen in Asien vergleichbar. Denn bei ersteren singt man meist nicht für sich allein in der kleinen Runde, sondern gleich in aller Öffentlichkeit, was die Hemmschwelle enorm steigert. In Asien dagegen kann man Karaokekabinen mieten, wodurch Privatsphäre geschaffen wird. Es gibt Kabinen in verschiedenen Größen, je nachdem wie viel Personen eben auch singen wollen. In jedm Raum befindet sich eine Gesangseinlage, ein Auswahlcomputer mit der Playlist sowie ein Zimmerservice. Auch in Hotelzimmern und kleineren Bars finden sich eigene Karaoke-Anlagen mit teilweise über 100 000 Titeln.

Moderne Karaoke Bars verfügen nicht nur über japanische Songs, sondern auch Songs in Englisch, Chinesisch, Koreanisch und anderen Sprachen. Man kann auch jederzeit Essen und Trinken per Telefon bestellen, was ziemlich bequem ist.

Inzwischen finden wir Karaoke auch auf diversen Konsolen wie der PlayStation, Xbox, aber auch für DVD und für den Computer lassen sich verschiedene  Programme finden, mit denen man allein oder in Gesellschaft singen kann.


Wie läuft das Ganze ab? Was muss man beachten?

Ist man das erste Mal in einer Karaoke-Bar geht man am besten zur Rezeption und meldet sich dann an. Da gibt es einiges erst einmal zu tun. Ist es für einen das erste Mal muss man sich meist registrieren.  Man sagt an, aus wie vielen Personen die Gruppe besteht, wie lange man erwartet hier zu bleiben (man kann aber auch jederzeit verlängern) oder wie viel man denn bezahlen möchte. Erste Ess- und Trinkbestellungen können schon mal durchgeführt werden. Außerdem wählt man welche Art von Karaoke man haben möchte. Ein entsprechend passender Raum wird einem zugeteilt.  Meist findet man in den Räumen Song-Kataloge oder an der Rezeption.  Wenn man dann fertig mit Singen ist, die Zeit abgelaufen ist, geht man wieder an die Rezeption und bezahlt.


Die Preise werden nicht nach Raum berechnet, sondern  nach Stundenanzahl und Person.  Die Preise sind während der Rushhours deutlich höher und wochentags nach 19-20 Uhr und am Wochenende ebenfalls, da dann besonders viel Betrieb ist.  Meist muss man sogar ein Getränk um die 400 Yen kaufen, aber an anderen Orten erhält man sogar eine Art All-you-can-drink-Rabatt.


Moderne Karaoke-Geräte lassen sich einfach per Touchscreen bedienen. Die Lieder und entsprechenden Videoclips erscheinen dann und man kann schon mal einen Einblick bekommen. Man wählt die jeweiligen Songs aus, die dann in einer Liste erscheinen. Außerdem wählbar sind die Lautstärke, das Tempo und die Empfindlichkeit der Mikrofone.

Da es unglaublich viele Lieder gibt, wird die Auswahl natürlich schwer. Ein Tipp ist schon mal im Voraus zu planen, welche Lieder man singen möchte. Das erspart einiges an  Zeit und Nerven.


Karaoke Maschinen können auch ein Echo hinzufügen. Das kann aber auch abgestellt werden, wem das zu nervtötend ist. Natürlich geht es beim Singen nicht nur um den Spaß, man möchte auch sehen, wer besser ist. Einige von euch kennen es bestimmt von Singstar und ähnlichen Spielen, man kann je nachdem, wie viele Töne man beim Singen trifft, mal mehr oder weniger Punkte erzielen. Dahinter stecken komplexe Algorithmen, die ich selbst nicht kenne. Jedenfalls kann man sich am Ende anhand von Gesamtpunkten miteinander vergleichen.

Doch der Spaß sollte natürlich im Vordergrund stehen. Auch wenn man noch so untalentiert ist, sollte man sich Karaoke nicht entgehen lassen. Wer zum Karaoke geht, will nicht professionell singen, sondern Spaß mit Freunden haben. Wenn jemand nicht gut singen kann, gilt es in Japan als unhöflich sich die Ohren zuzuhalten oder demjenigen das Mikro zu stehlen, aber das sollte auch in jedem anderen Land Sitte sein.

Interessant ist, dass man sogar Duette mit Unbekannten singen kann. Dafür verwenden  Karaoke Maschinen Videoübertragungen. Eine besondere Kamera im Raum nimmt die Sänger auf und überträgt das Videomaterial auf eine spezielle Webseite. Falls wer anders singen möchte, kann dieser einfach den Namen eines bestimmten Songs aussuchen und mitsingen. 


Darüber hinaus gibt es auch besondere Karaoke Geschäfte mit themenbasierten Arrangements für Animefans.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen