Sonntag, 1. Dezember 2013

Review: From Up on Poppy Hill



Story:

Die Geschichte handelt von Umi, einem jungen schüchternen Mädchen, das das Familiengeschäft alleine bewältigen muss. Deren Vater ist im Krieg gefallen und ihre Mutter ist ständig auf Reisen, weswegen sie schon früh anfangen musste, auf eigenen Beinen zu stehen. Ihr Klassenkamerad Shin, ein Waisendkind, dessen Herkunft unbekannt ist, lebt mit einigen anderen Schülern in dem alten Highschool Clubhaus, welches aufgrund eines Modernisierungsprojekts abgerissen werden soll. Shun und seine Klassenkameraden jedoch versuchen dies mit allen erdenklich möglichen Mitteln zu verhindern.

Sie alle halten daran fest, da es ihr einziger Unterschlupf ist und sie nicht wollen, dass ein Stück ihrer Vergangenheit dadurch ausgelöscht wird. Als die Schüler einen Protest organisieren, kommen sich Shun und Umi immer näher. Was als Freundschaft beginnt, entwickelt sich zunehmend zu etwas tiefgründigerem, als die beiden einsamen Teenager beidseitiges Verständnis und Vertrauen zueinander aufbauen. Doch als Shun beginnt bezüglich seiner Vergangenheit Recherchen anzustellen, treten Wahrheiten ans Licht, die beide auseinander reißen.




Wie man bereits an der Zusammenfassung sehen kann, finden sich hier zwei entscheidenen Themen wider: Es geht vordergründig und Anfangs nur um das Entwickeln der zarten Liebe zwischen zwei jungen Menschen. Doch zunehmend wird deren aufblühende Liebe durch die Vergangenheit bedroht. Nicht zuletzt behandelt der Film die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und den Umgang mit Verlusten. So spielt der Tod von Umi´s Vater eine wichtige Rolle und sie lernt im Verlaufe der Handlung dieses schreckliche Erlebnis zu verarbeiten. Auch Shun muss sich seinen eigenen Wurzeln stellen, auch wenn dies bedeuten könnte, dass er dadurch Umi verlieren wird. Schön fand ich weiterhin, dass gerade die Jugend an Vergangenem, Alten hängt und sich gegen die Modernisierung stellt. Sie verbinden mit dem alten Clubhaus wichtige Erinnerungen, zumal es ein Denkmal ihr Geschichte darstellt, welches wesentlicher Bestandteil ihrer Kultur ist. Es ist rührend, wie intensiv und leidenschaftlich sich die Jugendlichen darum bemühen, dass alte Gebäude zu retten. Ich möchte dabei natürlich nicht spoilern und aufzählen, was sie alles tun, aber ich kann schon mal so viel sagen, dass sie es mit Herzblut machen. 




Wer jetzt denkt, dass diese Geschichte besonders spannend und ereignisreich ist, den muss ich enttäuschen. Die Geschichte beginnt anfangs einmal ziemlich langsam und bleibt es auch im Verlauf der Handlung. Dabei wird alles sehr angenehm erzählt und wirkt auch nie gehetzt. Ich finde, bei solch einem Plot ist eben auch wichtig, die Geschichte langsam zu entfalten, damit der Zuschauer Zeit hat sich in die Geschichte einzuleben. Natürlich haben wir hier keine bahnbrechende, geniale Geschichte, aber sie präsentiert eben doch die Wirklichkeit ganz gut. Gerade das ist eben besonders bei den Filmen von Ghibli, die uns zwar einerseits in fantastische Welten entführen können, aber andererseits eben auch wirkliche realistische Geschichten zeigen. Dabei wird auf jegliches Geschnörkel oder unnötiges Geplänkel verzichtet, man konzentriert sich auf das Wesentliche, was ich ganz gut finde. Zumal anfangs noch alles relativ einfach wirkt, so verändert sich das im Laufe der Geschichte, es wird etwas komplizierter und eben auch dramatischer, was etwas Abwechslung bringt.
Mir hat die Geschichte ganz gut gefallen, es war eben mal eine etwas andere, realistischere, herzerwärmende Geschichte, die man sich unbedingt mal zu Gemüte führen sollte.




Charaktere:

Der Film stellt uns sympathische Figuren vor, die weder stereotypisch noch besonders tiefgründig sein sollen. Letztendlich würde letzteres nicht möglich sein, aufgrund letzteres der Filmlänge. Doch erscheinen sie uns als sehr realistische Figuren, der Handlungen und Denkweisen nachvollziehbar sind. Man kann sich ebenso gut mit ihnen identifizieren.




Design/Optik:

Das Setting wurde gut umgesetzt, denn es spiegelt wunderbar das Japan in den 1960er Jahren wider. Sowohl die Menschen als auch Gebäude und Hintergründe erinnern uns sehr an die Nachkriegszeit des damaligen Japans. Wie gewohnt liefert uns das Studio Ghibli einen schönen Zeichenstil mit guten Animationen, man erkennt auch bei diesem Film den Wiederkennungswerk der Macher. Die Hintergründe und die Stadt zeugten ebenso von Detailverliebtheit und lässt einen dahinschmelzen. Auch das Charakterdesign hat mir gefallen, wie üblich, wurden die Menschen realistischer dargestellt als es bei 0-8-15-Animes der Fall ist. Auch wurde durch dieses Design die Geschichte auch wirklichkeitsnäher. Die Landschaften wurden ebenso schön dargestellt.




Musik:

Meiner Meinung nach war die Musik die größte Stärke des Films. Es wechselten sich ruhige Musikstücke mit kecken, unterhaltsamen Jazz oder Klaviereinlagen ab. Diese waren immer auf die richtige Situation zugeschnitten und trugen einen großen Beitrag zum Aufbau der schönen Atmosphäre. Auch toll fand ich die Singeinlagen der Synchronsprecher und es erinnerte irgendwie sehr stark an Musicals. Der Gesang wirkte sehr authentisch und überzeugend, ich hatte teilweise ziemliche Gänsehaut dabei. Besonders die melancholischen, ruhigen Gesangseinlagen brachten mich zum Träumen und Weinen.




Unterhaltungswert:

Mich konnte der Film durchweg ganz gut unterhalten. Es dauerte zwar eine Weile, bis die Geschichte wirklich in Fahrt kam, da der Film sich Zeit nahm, ein eigenes Tempo zu entwickeln. Natürlich konnte mich der Film nicht aufgrund seiner Spannung oder Action fesseln, denn diese fehlte aufgrund der Story vollkommen. Dafür aber konnte mir der Film ein herzerwärmendes Gefühl vermitteln, mich emotional aufrütteln, sodass ich in traurigeren Momenten eben auch Tränen vergießen musste. Diese Geschichte hat mich berührt und ebenso das Schicksal der Figuren. Aber genauso brachte mich der Film in gute Stimmung und auch an einigen Stellen zum Schmunzeln aufgrund lustiger Szenen.





Kurzbewertung:
Story: 7/10
Charaktere: 6/10
Design/Optik: 8/10
Musik: 8/10
Unterhaltungswert: 7/10

Gesamtergebnis: 7/10
Fazit: Ein schöner, realitätsnaher Animefilm, der eine Liebesgeschichte wunderbar mit historischen Elementen verknüpfen kann und einen emotional berührt.

2 Kommentare:

  1. ^///^ Muss ich auch noch unbedingt sehen!!
    Toller Artikel, schön ausführlich :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön :3
      Oh ja du solltest ihn dir auch mal anschauen, ein absolutes Muss für einen Ghibli-Fan. :)

      Löschen